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Frutti di Mare - Gesunde Geschenke aus dem Meer

„Früchte des Meeres“ werden sie genannt. Angesichts der bunten Vielfalt von Muscheln, Krebsen, Tintenfischen, Hummern und Garnelen ist diese Assoziation gar nicht so weit hergeholt.

© Ahirao - stock.adobe.com
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Schon die alten Römer betrachteten sie als Geschenk der Meeresgötter und auch heute noch haben sie einen besonderen Stellenwert als Delikatesse. Doch was sind Meeresfrüchte genau? Was macht sie besonders wertvoll für unsere Ernährung und wann sollte man ihren Genuss reduzieren? 

 

Was sind Meeresfrüchte?

Sie zählen zu den ältesten und feinsten Delikatessen und werden schon seit Ewigkeiten aus dem Meer gefischt. Besonders im asiatischen und mediterranen Raum sind sie aufgrund der Nähe zum Meer ein fester Bestandteil der Ernährung. In der deutschen Küche sind Meeresfrüchte eher weniger alltäglich.


Wild gefischte Muscheln sollten nur in Monaten mit „r“ im Namen verzehrt werden.


 

Meeresfrüchte sind inzwischen auch in Deutschland deutlich besser erhältlich und können so zu einem Bestandteil unserer Ernährung werden. Warum also nicht im Sinne einer vielfältigen Ernährungsweise auch mal zu Meeresfrüchten greifen?

Egal ob als Belag auf Pizza, in der Pasta oder einer klassischen Paella – Meeresfrüchte sollten von jedem einmal ausprobiert werden. Auch selbst zubereitet in der Pfanne mit etwas Knoblauch, Kräutern und Butter oder Weißwein sind die „Frutti di mare“ ein Genuss. 

Unter Meeresfrüchten versteht man im deutschen Sprachgebrauch alle essbaren Meerestiere, die keine Wirbeltiere (also Fische) sind. Der englische Begriff „Seafood“, der häufig als Synonym verwendet wird, bezeichnet hingegen alle essbaren Tiere aus dem Meer. Meeresfrüchte lassen sich in drei Gruppen unterteilen: Muscheln, Krustentiere mit harter Schale und Weichtiere ohne Schale. 

 

Die drei Gruppen

  • Zu den Muscheln zählen Austern, Jakobsmuscheln, Miesmuscheln, Venusmuscheln und noch einige andere. Sie haben zwei mehr oder weniger harte Schalen, die durch ein Band miteinander verbunden sind. Die meisten Muscheln sind sesshaft und somit am Meeresboden, Felsen, Steinen oder Pollern angehaftet, oder im Meeresboden vergraben. 
  • Krustentiere sind wirbellose Tiere, deren Körper von harten Panzerschalen geschützt wird. Die meisten Krustentiere wie Garnelen, Krabben, Krebse, Hummer, Langusten oder Scampi leben im Salzwasser. Flusskrebse und auch einige Garnelenarten sind im Süßwasser anzutreffen. 
  • Weichtiere ohne Schale wie Tintenfische, Oktopus und Kalmar werden auch Kopffüßler genannt, da ihre Tentakeln direkt am Kopf ansetzen. Sie sind je nach Gattung mit 8 bis 10 „Saugarmen“ ausgestattet und haben keine Außenschale, sondern lediglich einen Innenknorpel. 

Die bekanntesten Meeresfrüchte bei uns sind Krabben, Miesmuscheln, Langusten, Garnelen, Hummer, Tintenfisch und Austern. Diese kommen zum Teil aus der Nordsee oder dem nördlichen Atlantik. 


Esse klug und greife auf Bio- und MSC-zertifizierte Meeresfrüchte zurück.


 

Die inneren Werte zählen

Meeresfrüchte sind richtige Eiweißgranaten, denn sie liefern sehr viel Protein und dabei kaum Fett und Kohlenhydrate. Der niedrige Fett- und der hohe Wasseranteil sorgen für einen geringen Kaloriengehalt. 

Neben dem leicht verdaulichen Eiweiß enthalten Meeresfrüchte auch, genau wie Fische, wertvolle Omega-3-Fettsäuren und viele Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. An Vitaminen sind vor allem Vitamin A, B2 (Riboflavin), B6 (Pyridoxin) und B12 (Cobalamin) in Meeresfrüchten enthalten. Mineralien wie Phosphor, Calcium und Magnesium sind wichtig für den Knochen- und Muskelstoffwechsel und sind ebenfalls in Meeresfrüchten enthalten. 

Außerdem liefern die Krusten- und Weichtiere in nennenswerten Mengen die Spurenelemente Jod, Selen und Zink. Jod und Selen sind wichtig für die Hormonproduktion in der Schilddrüse. Diese sorgen für einen aktiven Stoffwechsel, die Wärme- sowie Gewichtsregulation. 


Krustentiere wie Garnelen enthalten viele wichtige Spurenelemente, sind jedoch auch reich an Cholesterin.


 

Selen bindet freie Radikale und schützt so die Zellen. Zink spielt eine Schlüsselrolle im Stoffwechsel von Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten und wird außerdem vom Immunsystem benötigt. Zink sorgt zudem für schöne Haut, Haare und Nägel. So erklärt es sich, dass Menschen mit erhöhtem Konsum von Meeresfrüchten weniger unter Schuppenbildung, brüchigen Nägeln, Hautproblemen und stumpfem Haar leiden. 

Die Omega-3-Fettsäuren sind nicht nur gut und wichtig für die Herzgesundheit, indem sie die Blutgefäße schön geschmeidig halten, sie sorgen sogar für bessere Stimmung. Forscher fanden heraus, dass Personen, die regelmäßig Fisch und Meeresfrüchte konsumieren, weniger häufig an Depressionen leiden. Aus diesem Grund werden die Omega-3-Fettsäuren auch als „happy acids“ bezeichnet (zu Deutsch so viel wie „glückliche Fettsäuren“). 

Einziger Wermutstropfen: Einige Meeresfrüchte, vor allem Krustentiere, enthalten mit 50 bis 100mg pro 100g relativ viel Cholesterin , weshalb ihr Konsum von Menschen mit hohen Cholesterinwerten besser eingeschränkt werden sollte.


Meeresfrüchte sind pures Muscle-Food: viel Protein, kaum Kohlenhydrate und Fett.


 

Von O bis O

Vor allem bei wild gefischten Muscheln gilt: Nur von Oktober bis Ostern verzehren bzw. nur in Monaten mit einem „R“. Muscheln sind sehr empfänglich für Umweltgifte, sie filtern teilweise bis zu 100l Wasser am Tag und reichern so Stoffe an, die sich im Wasser befinden. 

Viele Lebensmittelvergiftungen nach dem Genuss von Muscheln beruhen auf einer Anhäufung von Algengiften. Dies wird vor allem begünstigt, wenn es im Meer zu einem explosionsartigen Algenwachstum, der Algenblüte, kommt. 

Da die Algenblüte vor allem in den Sommermonaten auftritt, gilt es, Muscheln in dieser Zeit eher zu meiden. Die besten Muschel-Verzehr-Monate sind daher September, Oktober, November, Dezember, Januar, Februar, März und April. Dies gilt jedoch nicht für Muscheln, die in der Aquakultur unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet wurden. 

 

Aquakultur: Pro und Kontra

Aquakulturen gibt es sowohl für Fische als auch für Muscheln und Krustentiere. Die Tiere werden dabei in Zuchtbecken unter kontrollierten Bedingungen aufgezogen. Diese sind entweder abgetrennte Bereiche im Meer oder aber mit Wasser gefüllte Zuchtbecken an Land. 

Viele Meeresfrüchte stammen heute aus Aquakultur, um der enormen Nachfrage, z.B. an Hummern, Austern und Garnelen, nachkommen zu können. Dabei hat die Aquakultur den Vorteil, dass die Bestände schon stark dezimierter wild lebender Arten geschont werden und die Meeresfrüchte ohne die Gefahr einer Kontamination mit Schadstoffen herangezogen werden können. Außerdem wird so Beifang vermieden, der bei der Fischerei im offenen Meer leider immer noch an der Tagesordnung ist. 


Aquakulturen haben Vor- und Nachteile, besonders die Umweltbelastung durch Pestizide und Antibiotika steht immer noch stark in der Kritik.


 

In Verruf geraten ist vor allem die Aquakultur von Garnelen. Früher waren Garnelen ein Luxusgut, heute werden sie möglichst billig in Aquafarmen in Asien und Lateinamerika gezüchtet, um die große Nachfrage zu bedienen. 

Um eine möglichst hohe Produktivität zu erzielen, kommen meist viele Chemikalien zum Einsatz. Pestizide gegen Algenwachstum, Antibiotika, um die Krankheitsanfälligkeit zu verringern und Wachstumshormone für eine schnelle Aufzucht. Der Schadstoffgehalt der Garnelen überschreitet in der Folge zum Teil die von der WHO (World Health Organisation) festgelegten Grenzwerte. Ganz zu schweigen von den sozioökonomischen Problemen, die in den Dörfern im Zuge der Ansiedlung von Garnelenfarmen auftreten. 

 

Was kann man also tun?

Die beiden besten Möglichkeiten sind, auf bio- und MSC-zertifizierte Garnelen zurückzugreifen. In Bio-Produkten dürfen keine Pestizide, Antibiotika oder Hormone zum Einsatz gekommen sein und das MSC-Siegel steht für nachhaltigen Wildfang. Beim Fanggebiet (FAO), das meist auf der Verpackung angegeben ist, empfiehlt sich das FAO 61 zu meiden, das sich in den Meeren um Japan befindet. Seit der Atomkatastrophe von Fukushima können  Meerestiere radioaktiv beeinträchtigt sein. 


Meeresfrüchte liefern Omega-3-Fettsäuren – und diese machen glücklich.


 

Fazit

Versetze Dich bei nächster Gelegenheit mal wieder geschmacklich zurück in den Urlaub am Meer! Nicht alle Meeresfrüchte sind Luxus-Delikatessen. Sie sind auch hierzulande relativ preiswert und dank Tiefkühlung ganzjährig zu erhalten. Mit ihrem hohen Eiweißanteil, aber wenig Fett und Kohlenhydraten, sind sie ein wahres Fitness-Food mit wenigen Kalorien. 

Die vielen Vitamine und vor allem Mineralstoffe und Spurenelemente sorgen nicht nur für kräftiges Haar und eine schöne Haut, sondern insgesamt für einen flotten Stoffwechsel. Die enthaltenen Omega-3-Fette bescheren ein fittes Herz und Gehirn. Beim Kauf sind Produkte mit Bio- oder MSC-Siegel zu bevorzugen.

 

 


Bildquellen:

Krustentiere: Melipo-Art - stock.adobe.com

Aquakultur: Stanislav - stock.adobe.com