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Das Herz – Taktgeber der Gesundheit

Das Herz nimmt in unserem Leben und in unserer Sprache eine ganz besondere Rolle ein. So bezeichnen wir etwas Wichtiges als „Herzstück“, unser Herz blutet, wenn wir traurig sind und jemanden, den man gern hat, schließt man in sein Herz. Uns fällt manchmal ein Stein vom Herzen und hätten gern alles, was das Herz begehrt.

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Die vielen Redewendungen zeigen schon, dass das Herz für uns Menschen ein ganz besonderes Organ ist. 

Wie das Herz aufgebaut ist

Anatomisch gesehen handelt es sich beim Herzen um ein etwa faustgroßes „Hohlorgan“, das hinter dem Brustbein zwischen den beiden Lungenflügeln sitzt. Im Inneren des Herzens befinden sich vier Kammern, die sich aus je zwei Vorhöfen und zwei Herzkammern zusammensetzen. 

Das Herz ist das Bindeglied zwischen Körperkreislauf und Lungenkreislauf und pumpt das sauerstoffreiche Blut in den Körper. Seine Hauptaufgabe ist also die Versorgung unserer Muskulatur, unserer Organe und unseres Gehirns mit Blut und Sauerstoff. Dafür schlägt es durchschnittlich 70-mal pro Minute. Pro Herzschlag werden durchschnittlich 70ml Blut befördert, was zu einer Herzleistung von ca. fünf Litern pro Minute führt. Das Herz selbst wird über die Herzkranzgefäße mit Sauerstoff versorgt. Sie heißen so, weil sie kranzförmig um das Herz angeordnet sind.


Ein zu niedriger Blutdruck ist weit weniger gefährlich als Bluthochdruck.


Die Aufgabe des Herzens ist es also, Blut durch den Körper zu pumpen. Dieser Pumpvorgang setzt sich aus drei Teilen zusammen. Phase eins ist die Diastole (Füllungsphase), bei welcher der Herzmuskel erschlafft und sich mit Blut füllt. Danach folgt eine Anspannungsphase und letztlich die Austreibungsphase des Blutes (Systole). Diese drei Phasen wiederholen sich fortwährend. Den Druck, der bei der Systole und Diastole auftritt, nennen wir Blutdruck. 

Blutdruck und Herz

Beim Blutdruck handelt es sich um den Druck, den das Blut auf ein Gefäß ausübt. Er wird meist in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) angegeben. Einfluss auf den Blutdruck nehmen zum einen das Herz selbst, indem es kräftiger schlägt oder unsere Gefäße, indem sie sich weiten oder enger stellen. 

Die Optimalwerte beim Blutdruck liegen im Bereich von 120/80 und normale Werte im Bereich bis 130/85. Werte unter 100/60 bei Frauen oder 110/70 bei Männern gelten als Hypotonie (niedriger Blutdruck). Ab einem Blutdruck von 140/90 spricht man von der sog. Hypertonie, dem Bluthochdruck.


Herz-Kreislauferkrankungen führen die Rangliste der häufigsten Todesursachen an.


Wer an Hypotonie leidet, ist normalerweise nicht von schwerwiegenden Krankheiten wie z.B. Schlaganfall bedroht. Dennoch kann es bei einem zu niedrigen Blutdruck zu Symptomen wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder Schwindelanfällen kommen. Betroffen von Hypotonie sind häufig schlanke, junge Frauen. Die Störung ist angeboren und liegt in den meisten Fällen auch schon bei der Mutter vor. Hypotonie ist oft auch die Folge von Schilddrüsenunterfunktion oder Herzinsuffizienz. Aber auch Flüssigkeitsmangel und Natriummangel können eine Hypotonie begünstigen, genauso wie der Einsatz bestimmter Medikamente. Sofern keine Beschwerden bestehen, gehen vom tiefen Blutdruck keine Gefahren aus. 

Tückische Gefahr: der Bluthochdruck

Bluthochdruck hingegen ist gefährlich, er tut zwar nicht weh, kann aber dramatische Schäden an Blutgefäßen verursachen und dadurch Herz-Kreislauferkrankungen, Herzinfarkte und Schlaganfälle fördern. Herz-Kreislauferkrankungen führen seit vielen Jahren die Rangliste der häufigsten Todesursachen an, denn 70.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland an einem Herzinfarkt. 


Kraft- und Ausdauertraining wirken präventiv gegen Herzkrankheiten.


Bei der Entstehung von Bluthochdruck kann man zwischen der primären und sekundären Hypertonie unterscheiden. Die genaue Ursache für eine primäre Hypertonie lässt sich meist nur schwer erkunden. Als Risikofaktoren hierfür gelten genetische Veranlagung, Übergewicht, Stress, Bewegungsmangel, Rauchen, eine niedrige Kaliumzufuhr, hohes Alter, hoher Alkoholkonsum und ein hoher Salzkonsum. Zu erhöhtem Blutdruck kommt es zudem häufig in Zusammenhang mit Diabetes Typ-2 und erhöhten Blutfettwerten. Die sekundäre Hypertonie resultiert häufig aus bestimmten Vorerkrankungen, meistens an den Organen.

Oftmals wird auch Alkohol als Mitverursacher von Bluthochdruck genannt. Alkohol erhöht aber nicht grundsätzlich den Blutdruck, vielmehr sind das Trinkverhalten und weitere Risikofaktoren entscheidend. Erst ab 30g Alkohol pro Tag bei Männern und 20g bei Frauen muss man von einer Erhöhung des Blutdrucks ausgehen. Bei Männern und Rauchern steigt der Blutdruck unter Einfluss von Alkohol übrigens stärker als bei Frauen und Nichtrauchern.

Bluthochdruck und koffeinhaltige Getränke

Herzgesundheit - KoffeinKaffee, schwarzer Tee und Grüntee enthalten Koffein und das koffeinähnliche Theobromin. Beide Substanzen erhöhen den Blutdruck für etwa 20-30 Minuten. Wer regelmäßig Kaffee und Tee trinkt, gewöhnt sich daran und die Auswirkungen auf den Blutdruck fallen deutlich geringer aus. Vier Tassen Kaffee pro Tag sind bei herzgesunden Personen normalerweise unbedenklich, wenn kein weiteres Koffein konsumiert wird. Wer Sport treibt, sollte allerdings etwas vorsichtiger dosieren.

Um Bluthochdruck zu vermeiden, sollte man versuchen, Risikofaktoren zu minimieren. Hier stehen ein Verzicht auf Nikotin sowie ein mäßiger Konsum von Alkohol ganz oben. Besonders wichtig ist es, Übergewicht oder gar Adipositas zu vermeiden bzw. alles zu tun, um das Normalgewicht durch richtige Ernährung und Bewegung wieder zu erreichen. 

Sport und Herzgesundheit

Der Faktor körperliche Bewegung spielt für die Gesundheit des Herzens eine entscheidende Rolle. Weder ein kompletter Verzicht auf Sport, noch exzessive sportliche Betätigung sorgen für eine bessere Herzgesundheit. Bewährt hat sich hingegen eine moderate und regelmäßige körperliche Betätigung. Wissenschaftliche Studien bestätigen eine Verringerung des Blutdrucks von 5 bis 10 mmHg, wobei es aber große individuelle Unterschiede gibt. 

Training - HerzgesundheitAllgemein anerkannt ist heute, dass die beste Möglichkeit, die Herzgesundheit zu fördern und Bluthochdruck zu vermeiden eine Kombination von Krafttraining und Ausdauertraining ist. Für beide Trainingsarten sind moderate Belastungsstufen zu wählen und Leistungsspitzen sind zu vermeiden. 

Hinsichtlich der Frequenz wird zu 2-3 wöchentlichen Trainingseinheiten mit einer Dauer von mindestens 30 Minuten geraten. Wer unter starkem Bluthochdruck leidet oder bisher keinen Sport getrieben hat, sollte den optimalen Trainingspuls von einem Kardiologen oder einem Sportmediziner bestimmen lassen. Auf jeden Fall sollte man sich vor Beginn eines Trainings auf Tauglichkeit untersuchen lassen. Sportliche Aktivitäten in Verbindung mit blutdrucksenkenden Medikamenten sollten immer mit einem Arzt besprochen werden.

Ernährung und Herzgesundheit

Die richtige Ernährung spielt eine besondere Rolle. Man sollte auf eine Ernährungsform achten, die Übergewicht vermeidet bzw. dabei hilft, Übergewicht zu reduzieren.

Ernährung - HerzgesundheitEs ist sehr wichtig, ausreichend Mineralstoffe und Vitamine zu sich zu nehmen. Hier spielen Magnesium und Kalium eine ganz besondere Rolle. Mangelt es dem Körper an einem der beiden Mineralstoffe, kann dies das Risiko von Herzrhythmusstörungen erhöhen. Allerdings hat man keinen Nutzen davon, sich prophylaktisch mit Magnesium oder Kalium Präparaten zu versorgen. Im Gegenteil - auch eine Überversorgung mit Kalium kann zu Herzrhythmusstörungen führen. Wer hier auf Nummer sicher gehen möchte, sollte seinen Versorgungsstatus vom Arzt bestimmen lassen.

Bluthochdruck steht auch im Zusammenhang mit erhöhten Blutfettwerten. Gerade beim Cholesterin besteht noch immer die Meinung, es käme in erster Linie auf das Gesamtaufkommen an. In Wahrheit spielt jedoch besonders das Verhältnis vom „guten“ Cholesterin HDL zum „schlechten“ Cholesterin LDL eine Rolle. 

Dieses Verhältnis entscheidet darüber, wie viele Ablagerungen in den Gefäßen zurückbleiben und sich so auf den Blutdruck und damit auch die Herzgesundheit auswirken. Das besagte HDL/LDL-Verhältnis kann durch gezielte Maßnahmen besser beeinflusst werden als das Gesamtaufkommen an Cholesterin, welches unser Körper größtenteils selbst steuert.

Fazit

Sein Herz gesund zu halten heißt, sich insgesamt gesund zu halten. Das „Herzstück“ unseres Körpers ist zwar ein starkes Organ, wird aber 24 Stunden pro Tag stark gefordert. Wir sollten aus diesem Grunde alles daran setzen, unser Herz bei seiner Arbeit zu unterstützen und es leistungsfähig zu halten. Ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind die besten Garanten für ein gesundes Herz.