In den Badezimmerschränken türmen sich die "Anti-Aging" Produkte und die Werbung verspricht uns täglich "porentiefe Reinheit nach nur fünf Anwendungen". Mit der richtigen Ernährung kann den kleinen Fältchen aber noch viel besser entgegengewirkt werden. Gleichzeitig tut man nicht nur was Gutes für seine allgemeine Gesundheit und Fitness, sondern entlastet auch seinen Geldbeutel.
Doch wo kommen die Falten, Unebenheiten und andere "Aging"-Begleiter eigentlich her?
Die biologische Uhr
Ein standardisiertes Programm fürs Altern gibt es nicht. Jeder Mensch kommt auf seine eigene Art und Weise in die Jahre, der eine wird schneller grau, der andere sieht frühzeitig etwas knittrig aus und den Dritten plagt erhöhter Blutdruck. Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle. Zu einiger Menschen Unmut hat Mutter Natur tatsächlich ein paar von uns mit mehr Jungblut-Genen versorgt als andere. Hinzu kommen Umweltfaktoren wie Rauchen und extremer Stress. Diese stellen gewiss nicht den Schlüssel zur ewigen Jugend dar.
Zudem stellten Forscher fest, dass Entzündungsvorgänge im Körper den Alterungsprozess fördern. Diese Entzündungsvorgänge werden zum Teil durch zu viele freie Radikale ausgelöst, welche auf unterschiedlichsten physiologischen Wegen entstehen können. Ist die Konzentration an freien Radikalen im Körper zu hoch, sind vor allem "Pro-Aging" und nicht "Anti-Aging" Gene im Organismus aktiv und der Alterungsprozess wird beschleunigt. Als Folge von Entzündungsreaktionen kann es neben einigen altersbedingten Volkskrankheiten auch zu zellulären Schäden kommen. Diese sorgen dann für die kleinen lästigen Fältchen oder unerwünschten Unebenheiten.
Anti-Aging-Cocktail
Viele Lebensmittel haben die Eigenschaft, Radikale zu entschärfen und somit Entzündungsreaktionen im Körper einzudämmen. Welche Lebensmittel dabei besonders geeignet sind und im "Anti-Aging" Cocktail keinesfalls fehlen sollten lesen Sie hier:
Wertvolle Q10-Lieferanten sind z.B. Brokkoli, Sesam, Soja, Spinat, Olivenöl, dunkles Fleisch und Fisch
Zutat Nr. 1: Antioxidantien
Antioxidantien haben die Eigenschaft, gerade diese zellschädigenden und entzündungsfördernden Radikale im Körper abzufangen und auf diese Weise dem natürlichen "Aging" etwas entgegen zu wirken. Zu den Antioxidantien zählen beispielsweise Vitamin C und E sowie das Coenzym Q10. Vitamin C ist vor allem in Zitrusfrüchten, Beeren und tropischen Früchten wie Kiwi, Papaya und Mango enthalten. Ebenso findet man beachtliche Mengen an Vitamin C in Paprika, Kohlgemüse und Kartoffeln. Ein verlässlicher Lieferant für Vitamin E sind Pflanzenöle und Nüsse, allen voran Sonnenblumenkerne, Mandeln und Haselnüsse.
Nicht-Nuss-Fans sollten beim "Anti-Aging"-Shopping zu Fenchel, Schwarzwurzeln und Süßkartoffeln greifen.
Die hautstraffenden und belebenden Effekte von Coenzym Q10 sind auch der Kosmetikindustrie nicht verborgen geblieben. Der Slogan "Mit Q10" lächelt uns im Regal der Drogeriemärkte von allen Seiten an. Aber was ist das eigentlich, dieses Q10? Coenzym Q10 findet sich natürlicherweise in allen Zellen unseres Körpers und ist im Mitochondrium (einem Zellorganell) an der Energiebereitstellung beteiligt.
Zu wenig Q10 bedeutet also wenig Energie für Organe und Muskeln und gleichzeitig schlaffe Haut. Und ergänzend hat Q10 genauso antioxidative Eigenschaften wie Vitamin C und E, mit dem Vorteil, direkt am Bildungsort vieler Radikale, den Mitochondrien, zur Stelle zu sein. Coenzym Q10 wird vom Körper selbst produziert, sollte gleichzeitig aber unbedingt auf der Zutatenliste des "Cocktails der ewigen Jugend" stehen. Besonders wertvolle Q10-Lieferanten sind Brokkoli, Sesam, Soja, Spinat, Olivenöl, aber auch dunkles Fleisch und Fisch.
Zutat Nr. 2: Ungesättigte Fettsäuren
Fettsäuren werden in gesättigte und ungesättigte Fettsäuren eingeteilt. Die ungesättigten Fettsäuren sind ein wertvoller Bestandteil der "Anti-Aging"-Ernährung. Zu diesen gehören die Omega-3-Fettsäuren. Diese wirken in unseren Gefäßen wie eine Art Müllabfuhr, indem sie Ablagerungen abtransportieren und somit den Cholesterinspiegel und die Fließeigenschaften des Blutes verbessern und das Herz-Kreislaufsystem stärken. Altersbedingten hohen Cholesterin- und Blutdruckwerten können mit der Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren getrotzt werden. Zudem sind diese Fettsäuren Bestandteil von Zellwänden und Schutzschichten der Nervenzellen. Mit der Zeit werden diese schützenden Mäntel der Nervenzellen abgebaut, Reize langsamer weitergegeben und die Konzentrations- und Gedächtnisfähigkeit eingeschränkt.
Das Fett schützt somit die Schutzhülle und hält uns salopp gesagt fit und jugendlich. Genügend ungesättigte Fettsäuren für die Zellwände gehen mit geschmeidigen, flexiblen und funktionsfähigen Zellen und in Folge dessen einem feinen Hautbild einher. Für gesunde Gefäße, ein Nervensystem auf Zack und einen ebenmäßigen Teint empfehlen sich besonders Nüsse, Leinsamen, Pflanzenöle (besonders Soja- und Rapsöl) und Avocado. Ebenfalls sollten 1 bis besser 3 x pro Woche fetter Fisch wie Lachs, Makrele oder Hering auf dem Speiseplan stehen.
Im Gegensatz dazu begünstigen eine hohe Zufuhr an gesättigten Fettsäuren und eine geringe Aufnahme von ungesättigten Fettsäuren den Anstieg des Cholesterinspiegels und die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gesättigte Fettsäuren finden sich hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln, wie z.B. fettigem Fleisch und Wurstwaren sowie in Kokos- und Palmfett, welche bei der Herstellung von Süßwaren verwendet wird.
Omega-3-Fettsäuren wie in einer Avocado sorgen für ein geschmeidiges und feines Hautbild
Zutat Nr. 3: Proteine
Die Grundsubstanz unserer Körperzellen besteht aus Proteinen. Wird dem Körper mit der Nahrung nicht genügend Protein zugeführt, beginnt er seine eigenen Ressourcen anzuzapfen und baut Protein ab. Davon ist besonders Kollagen, eine Substanz des Bindegewebes, betroffen. Die Haut erscheint dann schlaffer. In der Rezeptur unseres "Anti-Aging"-Cocktails sollten Proteine daher auf keinen Fall fehlen. Besonders empfehlenswerte Proteinzutaten für den "Anti-Schlaff-Shake" sind Soja, Milchprodukte und gemahlene Nüsse. Mit 37 g Protein pro 100 g ist Soja eine richtige "Protein-Bombe" und gehört in Form eines Schusses Sojamilch oder eines Löffels Sojajoghurt unbedingt in den Shake. Weitere Top Ten Protein-Lieferanten sind Fleisch, Eier, Käse und Fisch. Fisch enthält neben Protein auch das wichtige Fett und kann somit liebevoll zum Lebensmittel der Junggebliebenen gekrönt werden. Also "Ran an den Fisch!"
Zutat Nr. 4: Wasser
Wer lange fit, gesund, stramm und schön sein möchte, muss trinken, trinken, trinken. Mindestens zwei Liter pro Tag Wasser oder ungesüßter Tee sollten auf dem "Anti-Aging"-Plan stehen. Kräuter-, Rotbusch- und grüne Tees sind dabei besonders zu empfehlen, weil sie den Körper nicht nur mit Flüssigkeit versorgen, sondern gleichzeitig wertvolle Antioxidantien liefern, anti-entzündlich und durchblutungsfördernd wirken, das Immunsystem stärken und reich an Mineralstoffen zur Regeneration der Haut sind. Schwarzer- und Früchtetees sind übrigens keine empfehlenswerten Knitterschutz-Getränke, weil sie den Körper übersäuern.
Flüssigkeit hält den Stoffwechsel am Laufen, die Körperzellen prall, die Haut straff und rosig und schleust nebenbei auch noch Giftstoffe aus dem Körper. Diese Giftstoffe entstehen als "physiologischer Abfall" direkt im Körper oder werden von außen über Umweltgifte, Medikamente etc. aufgenommen. Wem es schwer fällt, regelmäßig und ausreichend zu trinken, kann sich im Zeitalter von Apps, Fitness-Uhren und Co. sogar schon ans Trinken erinnern lassen. Altbewährt ist aber immer noch die 1,5 l Flasche Wasser auf dem Schreibtisch, im Auto oder Pausenraum. Diese erinnert durch ihre bloße Anwesenheit ans Trinken und sollte abends unbedingt leer sein.
Zutat Nr. 5: Superfoods
Jeder erfahrene Koch unter uns kennt die nervenaufreibende Situation, wenn man glaubt das perfekte Rezept kreiert zu haben - aber irgendetwas fehlt noch. Man versucht es mit Salz, Pfeffer, ausgefallenen Gewürzen, aber die Super-Zutat, die den "Anti-Aging" Cocktail wirklich super macht, ist "Superfood" wie Beeren, Macao da Papaya (siehe Kasten). Es ist reich an sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen und besitzt daher die Fähigkeit, die biologische Uhr auszutricksen. „Superfood“ regt unter anderem den Stoffwechsel an, senkt präventiv das Risiko von Gefäßablagerungen, wirkt antioxidativ und schützt das Nervensystem. Somit sind Superfoods richtige Allroundwaffen im Kampf gegen die Begleiter des Reifer-Werdens.
Vorsicht bei Schwarzem und Früchtetee: Sie übersäuern den Körper! Besser: Kräuter- oder Rotbuschtee.
Beilage: Fitnesstraining
Was wäre die perfekte "Anti-Aging"-Ernährung ohne die richtige Beilage? Nur halb so gut! Britische Wissenschaftler fanden anhand einer Zwillingsstudie heraus, dass Sport die Zellalterung bremst. Das Erbgut von eineiigen Zwillingen wurde untersucht und festgestellt, dass die Zellen des sportlich aktiven Zwillings ein bis zu 10 Jahre jüngeres biologisches Alter aufwiesen als die der Sportmuffel. Außerdem stärkt körperliche Aktivität Herz, Gelenke und Knochen und beugt somit altersassoziierten Krankheiten wie Osteoporose und Herz-Kreislauferkrankungen vor. Ein Mix aus Ausdauer- und Kraftsport sorgt somit nicht nur für Zufriedenheit und Ausgeglichenheit, sondern auch für "Well-Aging".
Alkohol: Pro-Aging
Alkohol sollte keinesfalls eine Zutat des "Anti-Aging" Cocktails sein. Mit einem moderaten Alkoholkonsum (15 g Ethanol pro Tag, zum Vergleich: 1 Flasche Bier enthält ca. 13 g, 1 Glas Wein ca. 16 g und 1 Shot Tequila ca. 6 g Ethanol) kann der menschliche Körper umgehen. Bei zu viel Alkohol wird ein Abbausystem im Körper aktiviert, welches erneut freie Radikale bildet, die entschärft werden müssen. Außerdem stellt Alkohol schlichtweg ein Zellgift dar. Und solange ein Gift im Körper ist, sind alle anderen Stoffwechselvorgänge reduziert oder sogar auf Eis gelegt.
Das Gift MUSS raus und hemmt die Kohlenhydrat- und Fettverbrennung. Der Alkohol wird als erstes und so lange abgebaut bis die aufgenommenen Alkohol-Kalorien verbrannt sind. Das geht nach einem Gläschen Sekt natürlich schneller als nach einer durchzechten Nacht. Hinzu kommen dann noch die Schädigungen unserer Zellen. Ergänzend verhindern Kopfschmerzen und Katerstimmung danach einen aktiven "Anti-Aging"-Tag an der frischen Luft oder im Studio.
Fazit
Basis des "Anti-Aging"-Shakes bildet eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Täglich circa zwei Liter Wasser oder ungesüßter Tee halten den Stoffwechsel aktiv und den Teint strahlend. Drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst pro Tag sorgen für einen bunten Mix an Vitaminen, die zellschädigende Radikale im Körper entschärfen. Nüsse, Öle und vor allem Fisch räumen im Körper richtig auf und beugen gefäßschädigenden Ablagerungen vor. Eine ausgewogene Proteinzufuhr sorgt als Grundgerüst unserer Zellen für ein straffes Bindegewebe und starke Muskeln. Superfoods runden die "Anti-Aging" Ernährung ab. Durch 20 bis 30 Minuten Sport pro Tag wird die Wirkung des "Anti-Aging"-Cocktails richtig entfaltet und reife-bedingten Fältchen und Beschwerden keine Chance gelassen.
Anti-Aging-Getränke
Berry Beautiful (für 2 Gläser)
400 ml Sojamilch, 150 g gefrorenen Beerenmix und 1 TL Leinöl mixen und köstlich jung bleiben.
Schönheit kommt von innen-Tee
Getrocknete Brennnessel, Melisse, Birke und Salbei (von lat. salvare = heilen) im gleichen Verhältnis mischen und mit kochendem Wasser aufgießen. Vorsicht: Den Tee nicht zu lange ziehen lassen, sonst wird er bitter!
Der Tee wirkt antimikrobiell, blutreinigend, antioxidativ und beruhigend und unterstützen den Körper in der falten- und beschwerdefreien Reifung. Melisse schmeckt zudem leicht zitronig und gleicht den scharfen Geschmack der Brennnessel aus. Die Birke symbolisiert aufgrund ihrer zarten und seidigen Rinde seit Urzeiten die jungfräuliche Göttin und verleiht dem "Schönheit kommt von innen-Tee" fast göttliche Kräfte.
What´s up Doc? (für 2 Gläser)
1 Glas frisch gepressten Orangensaft oder Direktsaft, 1 Glas Karottensaft, 1 Messerspitze geriebenen Ingwer und 1 TL Camu Camu Pulver mixen und genießen. Camu Camu Pulver kann im Internet bestellt oder in gut sortierten Reformhäusern erworben werden.
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Superfoods
Beeren: Blaubeeren, Acai Beeren, Goji Beeren und andere versorgen den Körper mit wertvollen Antioxidantien und Kalium, beugen Herz-Kreislauferkrankungen vor und wirken gleichzeitig entzündungshemmend
Brennnessel: Mit dem hohen Gehalt an Mineralstoffen und Antioxidantien sorgt das vermeidliche "Unkraut" für eine Haut zum Verlieben
Camu Camu: Reich an sekundären Pflanzenstoffen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen (etwa 40 x so viel Vitamin C wie Orangen), wirkt antioxidativ, entzündungshemmend und beruhigend
Chiasamen: Mit ihrem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, wertvollen Proteinen und Mineralstoffen eine Anti-Aging-Bombe
Gingko: Ein antioxidatives Wunder, welches gegen Entzündungskrankheiten und Zellschäden schützt
Ingwer: Enthält stark antioxidativ wirksame Inhaltsstoffe und hält den Stoffwechsel auf Hochtouren. Außerdem fördert Ingwer die Durchblutung und senkt somit den Blutdruck
Jiaogulan: Entgiftet, wirkt blutfettsenkend, blutreinigend und durchblutungsfördernd und ist somit ein Garant für ein gesundes Herz-Kreislaufsystem
Leinsamen: Sind ballaststoffreich und enthalten viel Omega-3-Fettsäuren
Maca: Enthält über 30 Mineralstoffe und 60 sekundäre Pflanzenstoffe mit hoher Bioverfügbarkeit und ist somit im wahrsten Sinne des Wortes "super". Zudem erhöht Maca die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
Papaya: Reich an Vitaminen und Mineralstoffen, dabei arm an Fruchtsäure
Shitake: Als Blutverdünner bekannt, senkt somit präventiv das Risiko für Gefäßablagerungen
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