Zahlen und Fakten
Seit den 1970er Jahren ist ein beunruhigender Trend zu beobachten. Chronisch-entzündliche Krankheiten, wie Asthma, Allergien, Autoimmunkrankheiten und entzündliche Krankheiten des Darms nehmen in der Gesamtpopulation immer mehr zu. Gleichzeitig steigt auch die Anzahl von adipösen Menschen.
Für 2030 wird der Anstieg auf 2,16 übergewichtige und 1,12 Milliarden fettleibige Menschen geschätzt. Eine Studie von Kazakov und Masouleh (2019) hat die naheliegenden Vermutungen bestätigt. Es gibt einen Zusammenhang von Übergewicht durch Fehlernährung und dem Anstieg chronischer Krankheiten.
Einfluss von Nahrungsmittel auf unser Immunsystem
Unsere Ernährung besteht aus einer Mischung von Zuckern, Fetten, Aminosäuren, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Aus der bereits erwähnten Studie von Kazakov und Masouleh geht hervor, dass Lebensmittel entzündungshemmende oder entzündungsfördernde Wirkung haben können und sich somit direkt auf den Stoffwechsel von Immunzellen auswirken.
Generell ist es wichtig, sich ausgewogen zu ernähren.
Welche Nährstoffe stärken das Immunsystem?
Immunspezifische Mikronährstoffe wie Folsäure, Vitamin C, Vitamin D, Zink, Selen, Kupfer, Vitamin A, Vitamin B2 und B12 leisten einen entscheidenden Beitrag zur gesunden Funktion des Immunsystems.
Zink hilft den Immunzellen dabei, sich im Falle einer Immunreaktion schnell zu teilen und Vitamin A hilft ihnen dabei sich dann zu spezialisieren.
Zum Schutz der Immunzellen tragen sogenannte Antioxidantien bei. Vor allem bei oxidativem Stress helfen sie dabei, die Immunzellen zu bewahren. Antioxidantien sind: Vitamin C, Vitamin E, Vitamin B2 sowie Zink, Selen, Kupfer und Mangan.
Besonders angesichts der derzeitigen Situation ist natürlich auch eine gesunde Funktion der Schleimhäute des Atemtraktes enorm wichtig, da sie die erste Barriere zwischen Erregern und dem Immunsystem darstellen. Für ihre gesunde Funktion sind Vitamin A, Vitamin B2, Biotin und Niacin von großer Bedeutung.
Zwischen Übergewicht und dem Anstieg chronischer Krankheiten besteht ein Zusammenhang.
In welchen Lebensmitteln sind immunstärkende Nährstoffe enthalten?
- Vitamin C-haltige Lebensmittel: Zitrusfrüchte, roter Paprika, dunkelgrünes Blattgemüse, Brokkoli, Granatapfel, Beeren.
- Linsen enthalten besonders viel Zink, Eisen und Kupfer.
- Fermentierte Lebensmittel, wie Sauerkraut, Joghurt, Kimchi oder Kombucha tragen zu einer gesunden Darmflora bei.
- Pilze enthalten Selen und Vitamin D und Shiitake Pilze enthalten sogar Vitamin B12 – wichtig, bei einer veganen Ernährung.
- Vitamin A-haltige Lebensmittel: getrocknete Aprikosen, Kürbis, Süßkartoffeln und Karotten.
- Vitamin E-haltige Lebensmittel: Leinsamen, Pflanzenöle, Nüsse und Fisch.
- Manganhaltige Lebensmittel: Vollkorngetreide und -produkte, Reis, Hülsenfrüchte, dunkle Beeren und dunkelgrünes Blattgemüse.
Welche Nahrungsmittel wirken sich negativ auf das Immunsystem aus?
Generell ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, da der Körper so mit allem versorgt wird, was er für ein gesundes Immunsystem braucht.
Daher ist eine einseitige Ernährung oft der Grund für ein geschwächtes Immunsystem. Dabei kommt es nicht selten zu einer Mangelernährung. Das bedeutet nicht, dass man untergewichtig ist, sondern, dass es an wichtigen Nährstoffen mangelt.
Ein übermäßiger Genuss von (fetthaltigen) Milchprodukten kann zu Haut- und Verdauungsproblemen führen und das Immunsystem schwächen.
Zucker kann im Körper Peptide freisetzen, die Entzündungen fördern. Außerdem haben Studien gezeigt, dass übermäßiger Zuckerkonsum die Fähigkeit des Immunsystems auf Erreger zu reagieren um bis zu 40% verringert.
Alkohol lähmt die weißen Blutkörperchen, wodurch sie nicht mehr auf Krankheitserreger reagieren können.
Übermäßiger Zuckerkonsum kann die Fähigkeit des Immunsystems auf Erreger zu reagieren um bis zu 40% verringern.
Fazit
Unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden, unsere Umwelt und natürlich unseren Körper. Daher können wir natürlich auch unsere Ernährung nutzen, um die Funktion unseres Immunsystems zu unterstützen.
Andererseits gibt es auch Lebensmittel, die sich negativ auf das Immunsystem auswirken. Generell ist eine einseitige Ernährung schlecht für das Immunsystem, da es so leicht zu einem Nährstoffmangel kommen kann.
Alles in allem ist es also wichtig auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und dem eigenen Körper täglich alle notwendigen Mikronährstoffe zur Verfügung zu stellen, um eine gesunde Funktion des Immunsystems gewährleisten zu können.
Quellenangabe:
https://www.trillium.de/zeitschriften/trillium-immunologie/archiv/ausgaben-2019/heft-22019/aus-der-grundlagenforschung/wie-unsere-ernaehrung-das-immunsystem-beeinflusst.html
Milner JJ, Beck MA. The impact of obesity on the immune response to infection. In: Proceedings of the Nutrition Society.; 2012.DOI: 10.1017/S0029665112000158.
Sheridan PA, Paich HA, Handy J, Karlsson EA, Hudgens MG, Sammon AB, Holland LA, et al. Obesity is associated with impaired immune response to influenza vaccination in humans. Int. J. Obes. 2012.DOI: 10.1038/ijo.2011.208.