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Kaufen oder Kochen?

Wer kennt sie nicht, diese stressigen Tage und plötzlich knurrt der Magen. "Was esse ich denn heute?", stellt man sich panisch die Frage. Ist es in Ordnung mal zu Fertiggerichten zu greifen, oder machen die Inhaltsstoffe die Erfolge meines Trainings wieder zunichte?

© bernardbodo – stock.adobe.com
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Und dauert Selbstgemachtes wirklich viel länger als das Aufwärmen eines Fertiggerichtes? Hier gibt’s die Antwort!

Auf die Frage "Was koche ich denn heute?" innerlich mit "ein Fertiggericht" zu antworten, lässt in vielen von uns ein ungutes Gefühl aufkommen. Zu fettig, zu salzig, zu wenig Vitamine sind die Top-Schlagworte, mit denen das schlechte Gewissen auf uns einprügelt. Zugegeben sind einige der verlockenden Tütchen und Packungen richtige Kalorienbomben, zugleich arm an Nährstoffen, dafür umso reicher an Geschmacksverstärkern. 

Genauso finden sich in der kaum überschaubaren Auswahl an „ready to go“-Gerichten aber auch durchaus Vertreter, die in puncto Vitamin- und Nährstoffgehalt der frischen Küche in kaum etwas nachstehen. Womit wir zum ersten Vergleich zwischen Fertigprodukten und Hausgemachtem kommen.

 

Wie sieht's mit den Nährstoffen aus?

Hausgemachte Gerichte gehen nach unserem Verständnis immer als Sieger in der Kategorie Nährstoffgehalt aus dem Rennen. Aber stimmt das wirklich? Ist frisches Gemüse vom Wochenmarkt generell die nährstoffreichere Alternative zu Gemüsepfannen aus der Kühltheke? Ja, frisches Marktgemüse von überdachten Ständen, das heißt Gemüse, welches nicht mehrere Stunden der knallen Sonne ausgesetzt ist und am besten vom Händler aus der Region stammt, punktet mit Nährstoff-Fülle, Frische und Geschmack. 

Der hohe Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Ballaststoffen und die zeitgleich niedrige Energiedichte sowie der niedrige Salzgehalt überzeugen jeden figur- und gesundheitsbewussten Hobbykoch. Lange Lagerzeiten, andauernde Sonneneinstrahlung oder häufiges Anfassen im Supermarkt, beschleunigen hingegen die Abbauprozesse von Vitaminen und Co.

 


Geschmacksverstärker verleiten häufig zum Mehressen.


 

Viele tiefgefrorene Gemüsepfannen stehen den hausgemachten Gerichten in Bezug auf Nährstoffgehalt und Aroma jedoch keineswegs nach. Rasch tiefgekühltes, frisches Gemüse verliert kaum an Vitaminen und Mineralstoffen und punktet gleichzeitig mit Zeitersparnis. Denn wer schnippelt schon gerne mit knurrendem Magen? Zugesetzte künstliche Aromen verleiten allerdings häufig zum Mehressen und bilden richtige Stolpersteine auf dem Weg zur Bikinifigur. Viele Fertigtüten machen zwar mit einem ansehnlichen Nährstoffgehalt auf sich aufmerksam, sind aber gleichzeitig richtige Kalorienbomben. Grundsätzlich helfen bei der Auswahl im Supermarkt diese Kriterien:

  • nicht mehr als 3 Zusatzstoffe
  • keine Geschmacksverstärker
  • keine gehärteten Fette und
  • mind. 50% Gemüseanteil

Sind diese erfüllt, spricht nichts gegen den schnellen Genuss. Wenn uns zwischendurch aber mal die Lust auf nährstoffarmes, dafür salz- und zusatzstoffreiches Fastfood überkommt, sollten wir sie mit einem Beilagensalat kombinieren oder zusätzlichen frischen Gemüsebelag aufpeppen.

 

Fix und fertig

Fertiggerichte gehen schnell, sind nicht aufwendig, kochen sich eigentlich ganz von alleine: Das alles sind gängige Stichpunkte in der Pro-Spalte, wenn es um die Frage „Kaufen oder Kochen?“ geht. Ein deutsches Forscherteam hat erst kürzlich eine Studie zu diesem Thema veröffentlicht. Demnach schmilzt das Zeitkontingent der Deutschen für Essen, Kochen und Genießen seit den 1990er Jahren dahin, sogar mit steigender Tendenz. Aber dauert Handmade denn wirklich so viel länger? 

Die frische Küche muss nicht zwingend mit viel Aufwand verbunden sein. Vollkornreis, Vollkornnudeln und Kartoffeln sind eine ballast- und mineralstoffreiche Grundlage und müssen im Grunde nur auf den Herd gestellt werden. Ein paar Mal umrühren – das war’s! Dazu noch ein paar Tomaten, Paprika und Zwiebeln kleinschneiden, mit Feta und Oliven verfeinern und fertig ist die griechische Gemüsepfanne á la heimische Küche. Wer dann statt zu frischem zu tiefgekühltem Gemüse greift, spart zusätzlich an Zeit.

 


Fertiglebensmittel sind im Schnitt doppelt so teuer wie hausgemachte Gerichte.


 

Und was sagt die Haushaltskasse?

Wer sich mit der Frage "Was koche ich denn heute?" auseinandersetzt, wird notgedrungen mit der Haushaltskasse konfrontiert. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat die Preise verschiedenster selbst gemachter Gerichte mit ihren vergleichbaren Konkurrenten aus den Fertigproduktregalen verglichen und herausgefunden, dass Fertigprodukte im Schnitt 184% teurer sind als die Handmade-Variante. Dabei lag der Fokus auf einfachen Produkten wie Salatdressings, geschälten Möhren, vorgekochten Kartoffeln und Pfannkuchen aus der Schüttelflasche – also Lebensmittel, die sich auch im Handumdrehen selber zubereiten lassen. Da lässt sich die Lebensmittelindustrie ihr industrielles Schnippeln und Rühren gut bezahlen. 

Auch die Klassiker aus der Kategorie Fertiggericht müssen nicht unbedingt die preiswerteren sein. Zugegeben, eine Pizza in den Ofen zu schieben, ist ein verlockendes „All inclusive-Angebot“: Stabilisatoren, Antioxidationsmittel, Säuerungsphosphate, Diacetylweinsäureester, 900 kcal, 35g Fett, alles drin. Kann man die Glücksgefühle, die beim Essen einer Pizza entstehen, dann überhaupt noch genießen? Vor allem wenn man bedenkt, dass ein hausgemachter Pizzateig aus Wasser, Mehl und Salz weniger kostet und mit allem belegt werden kann, was das Herz begehrt. Der Sieger bei einer Pizza sowohl im Preis, als auch im Geschmack ist immer die hausgemachte Variante. 

 

Am besten saisonal

Beim Kauf von Gemüse gibt es einige Dinge zu bedenken: Nicht nur im Hinblick auf die Haushaltskasse sollte beim Obst und Gemüse Shopping die Saisonalität im Hinterkopf behalten werden. Wer im Winter z.B. Lust auf frische Erdbeeren und Spargel hat, muss etwas tiefer in den Geldbeutel greifen als für Steckrüben und Rotkohl – abgesehen von der Umweltbilanz. Wer allerdings auf Tiefkühlbeeren oder Eingemachtes sowie tiefgekühltes Gemüse zurückgreift, kann sich einiges sparen und erhält trotzdem ein frisches, nährstoffreiches Produkt. 

 


Selbstgemachte Pizza ist kalorienärmer, schmeckt besser und ist günstiger.


 

Ein bisschen Spaß muss sein

Der Spaß am Herd, ob gemeinsam mit Freunden oder auch allein, die Freude Neues auszuprobieren, mit Zutaten zu spielen und der Stolz auf die eigene Kreation, kommt beim übermäßigen Fertigprodukte-Shopping eindeutig zu kurz. Es geht doch nichts über einen gemütlichen Kochabend mit Freunden, vielleicht mit einem Glas Wein und guter Musik … also ran an den Herd! 

 

Fazit

Das Thema "Was koche ich denn heute?" wird uns alle immer beschäftigen. In punkto Nährstoffgehalt muss die frische Küche der fertigen nicht unbedingt überlegen sein. Tiefgefrorene Gemüsepfannen enthalten oftmals genauso viele Vitamine und Mineralstoffe wie die selbstgemachten Varianten. Wer darauf achtet, dass Zusatzstoffe in der Zutatenliste nicht die erste Geige spielen und mindestens 50% Gemüse enthalten ist, kann einen guten Griff machen. Hausgemachtes sollte aber Rang 1 in Deiner Ernährung bleiben: Es dauert nicht viel länger als das Aufwärmen der Tütchen, ist billiger und kann nach Lust und Laune variiert werden. 

 

Worauf sollte man beim Kauf von Fertiggerichten achten?

  • Nicht mehr als 3 Zusatzstoffe pro Produkt (dazu gehören auch die „E-Nummern“, also Geschmacksverstärker, Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Säuerungsmittel, modifizierte Stärke und Verdickungsmittel),
  • keine gehärteten Fette,
  • mindestens 50% Gemüse (ansonsten Gemüse hinzufügen).

 

 

Ein Shopping Ratgeber vor dem Tiefkühlregal

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