Was sind Sirtuine?
Bei Sirtuinen handelt es sich um Histon/Protein-Deacetylasen, die bei Säugetieren auf sieben Genen (Sirt1 bis Sirt7) vorhanden sind.
Zuerst wurde ein Sirtuin in einer Hefe-Mutation in den 1990er Jahren gefunden, das die Lebensdauer von Hefe, durch die Stilllegung bestimmter Chromatinbereiche durch die Deacetylierung von Histonen, verlängerte. Diese Wirkung von Sirt2 wurde schon bald bei Würmern und der Taufliege bestätigt.
Wie wirken Sirtuine?
Konkret bewirkt Sirt2 die Dämpfung der Chromatin Aktivitäten, wie Replikation, Rekombination und Transkription, wodurch es zu einem lebensverlängernden Effekt kommt.
Die Funktion von Sirtuinen ist eng mit dem Zellstoffwechsel verknüpft und bewirkt bei Kalorienrestriktion einen positiven Effekt auf die allgemeine Fitness und die Lebensspanne. Grund dafür ist vermutlich die gesteigerte Sirt1-Konzentration.
Was passiert bei Sirtuin-Defiziten?
Forschungen zeigten bei Mäusen mit Sirt7-Defizit verfrühte Alterungserscheinungen und eine deutlich kürzere Lebensspanne. Besonders betroffen war dabei die Beschaffenheit des Herzens.
Sirt7-defiziente Mäuse wiesen schon früh Bluthochdruck, Verlust von Herzmuskelzellen, chronische Entzündungen und metabolische Defekte auf.
Bei Sirtuinen handelt es sich um Histon/Protein-Deacetylasen.
Was bedeuten diese Erkenntnisse?
Die Erforschung von Sirtuin ist noch keinesfalls abgeschlossen, aber wir können uns die bisher gefundenen Erkenntnisse zu nutze machen.
Bisher wurden primär Defizite von Sirtuin untersucht, während man über die künstliche Zuführung von Sirtuinen noch keine repräsentativen Studien durchgeführt hat. Die bisher gefundenen Ergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass Sirtuine einen positiven Einfluss auf die Alterungsprozesse des Körpers haben.
Sirtuin fördernde Ernährung
Wie bereits erwähnt kommt es bei einer verringerten Kalorienzufuhr zu einer vermehrten Bildung von Sirt7, die in Verbindung mit gewissen Lebensmitteln sogar noch weiter gesteigert werden kann.
Speziell pflanzliche Substanzen sorgen dafür, dass die Sirtuinproduktion angeregt wird, darum werden Obst, Gemüse, Nüsse und Kräuter empfohlen.
Sirtuin fördernde Lebensmittel
Auch wenn die Wirkung von sirtuin-fördernden Lebensmitteln noch nicht belegt ist, können diese dennoch einen geeigneten Leitfaden bilden, nach dem man seine Ernährung ausrichten kann.
Gemüse: Zu den sirtuin-anregenden Gemüsesorten zählen grünes Gemüse, zum Beispiel Brokkoli, Spinat, wildes Blattgemüse, Chicorée, aber auch Kohl, Rettich, Knoblauch, weiße und rote Zwiebeln und Artischocken.
Obst: Obst, das die Sirtuinproduktion anregt sind zum Beispiel Äpfel, Beeren, Kirschen, rote Weintrauben, Datteln sowie Zitrusfrüchte.
Kräuter und Gewürze: Mit Chili, Süßholzwurzel, Ingwer, Kurkuma, Thymian, Minze, Petersilie, Liebstöckel, Oregano, Salbei und Schnittlauch lässt sich ebenfalls die Sirtuinproduktion anregen.
Außerdem wirken Nüsse und Kerne sowie Kaffee, Grüner Tee, Kakao (ohne Zucker), Kapern, Tofu, Quinoa, Olivenöl und dunkle Schokolade (mind. 85% Kakaoanteil) sirtuin-anregend .
Sirtuine bewirken bei Kalorienrestriktion einen positiven Effekt auf die allgemeine Fitness.
Die Sirtuin-Diät
Wichtig: Die Sirtuin-Diät ist keine klassische Diät, sondern vielmehr ein Plan zur dauerhaften Umstellung auf eine sirtuin-anregende Ernährung. Diese Ernährungsumstellung sollte lediglich nach Absprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater durchgeführt werden.
Im ersten Schritt wird die Kalorienzufuhr für drei Tage auf 1.000 kcal pro Tag reduziert, die durch drei Säfte und eine Hauptmahlzeit, die ausschließlich aus sirtuin-fördernden Lebensmitteln besteht, konsumiert werden.
In den darauffolgenden drei Tagen wird das Kalorienlimit auf 1.500 erhöht und es sollten zwei Säfte und zwei Hauptmahlzeiten konsumiert werden. Zwar sollten diese hauptsächlich aus sirtuin-fördernden Lebensmitteln bestehen, es sind allerdings auch andere Lebensmittel erlaubt.
Die dritte Phase stellt die dauerhafte Umstellung der Ernährung dar. Nun sollten täglich 1.800 kcal in Form von sirtuin-fördernden Lebensmitteln, viel Eiweiß, aber auch Kohlenhydrate, konsumiert werden.