Was ist Männergesundheit?
Unter Männergesundheit versteht man physische oder psychische Gesundheitsbelastungen, die ausschließlich Männer betreffen. Wobei die psychische Männergesundheit all jene betrifft, die sich dem männlichen Geschlecht zugehörig fühlen und die körperliche Männergesundheit all jene, die mit biologisch männlichen Geschlechtsmerkmalen geboren wurden.
Körperliche Männergesundheit
Die körperliche Männergesundheit betrifft alle gesundheitlichen Aspekte von jenen, die mit männlichen Geschlechtsorganen geboren wurden. Somit betrifft sie also vor allem die männlichen Geschlechtsorgane und die hormonellen Einflüsse auf die Gesundheit.
Die männlichen Geschlechtsorgane
Die männlichen Geschlechtsorgane dienen primär der Fortpflanzung und bestehen aus Penis, Hoden, Nebenhoden, Samenleiter, Harnröhre und Prostata. Während einige Krankheiten durch ihre Symptome sofort erkannt werden können, sind andere schwieriger zu entdecken und oft nur durch bildgebende Verfahren klar diagnostizierbar.
Mit etwa 26% ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung unter Männern in Deutschland.
Erektile Dysfunktion
Unter einer Erektionsstörung oder Erektilen Dysfunktion versteht man eine Durchblutungsstörung des Schwellkörpers. Diese kann durch Gefäßverkalkung, Nervenerkrankungen oder psychogene Faktoren hervorgerufen werden und ist meist durch Tabletten oder Spritzen behandelbar. In Deutschland leidet etwa einer von zehn Männern unter Erektiler Dysfunktion.
Die Hauptursache für eine Erektionsstörung ist eine Gefäßverkalkung, die meist durch Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Fettstoffwechselstörungen oder Rauchen entsteht. Daher kann die Anpassung des Lebensstils bereits eine deutliche Besserung bringen. Vor allem bei jüngeren Männern können oft psychologische Faktoren der Grund für eine Erektionsstörung sein. In jedem Fall sollte ein Arzt konsultiert werden, um potentiell ein hormonelles Ungleichgewicht, beschädigte Penisgefäße oder einen beschädigten Schwellkörper auszuschließen.
Hodentumore
Hodentumore können entweder gut- oder bösartig sein und äußern sich durch eine Vergrößerung oder Verhärtung des betroffenen Hodens. Hodenkrebs ist unter jungen Männern (25-40 Jahre) eine der am weitesten verbreiteten Krebsarten. Da Schmerzen oft gar nicht oder erst im fortgeschrittenen Verlauf der Krankheit auftreten, ist das regelmäßige Abtasten der Hoden für die Früherkennung besonders wichtig.
Gelegentlich kann durch die Überproduktion von Hormonen im betroffenen Hoden auch ein Wachstum des Brustdrüsengewebes vorkommen. Wichtig ist, sofort nach dem Auftreten eines oder mehrerer dieser Symptome einen Arzt aufzusuchen und mittels bildgebender Verfahren eine Diagnose zu erhalten. Die Behandlung von bösartigen Hodentumoren sieht eine Entfernung des betroffenen Hodens vor. Bei Metastasenbildung folgt anschließend eine Chemotherapie, die aufgrund der Verwendung von cis-Platin mittlerweile meist sehr günstig verläuft.
Eine Erektile Dysfunktion kann durch Gefäßverkalkung, Nervenerkrankungen oder psychogene Faktoren hervorgerufen werden.
Prostatakrebs
Mit etwa 26% ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung unter Männern in Deutschland. Prostatakrebs verläuft im Frühstadium meist symptomlos und schreitet vergleichsweise langsam fort. Die häufigsten Symptome, die bei Prostatakrebs auftreten, sind Schmerzen beim Wasserlassen, ein abgeschwächter Harnstrahl, häufiges, besonders nächtliches Wasserlassen und Harnträufeln.
Diese Symptome können aber auch auf eine gutartige Prostatavergrößerung hinweisen und sollten deshalb unbedingt medizinisch abgeklärt werden. Bei einer lokalen Ausbreitung des Tumors kommt es oft zu weiteren Harnwegssymptomen, wie sehr starke Schmerzen beim Wasserlassen, unsichtbarer oder sichtbarer Blutbeimengung zum Urin, akute Harnverhaltung, Harnstauungsniere bis hin zum Nierenversagen.
Ebenso können Beschwerden beim Stuhlgang, ein Druckgefühl oder Schmerzen im Bereich Schambein und Damm auftreten. Da die Symptome bei Prostatakrebs so schwer abgrenzbar sind, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig, denn nur durch die Abtastung der Prostata von medizinischem Fachpersonal ist eine Früherkennung möglich.
Jeder Mensch trägt emotionalen Ballast mit sich herum, der Umgang damit ist jedoch das Entscheidende.
Psychische Männergesundheit
Viele Männer finden sich im Laufe ihres Lebens einer Vielzahl von Belastungen gegenüber. Dazu können Erwartungen von außen, das Einfügen in soziale Rollen, Alltagsbelastungen oder Leistungsdruck gehören. Meist manifestieren sich psychische Probleme von Männern durch den veralteten Irrglauben, dass sie dem “starken Geschlecht” angehören und sich auch dementsprechend verhalten sollen.
Das Reden über die psychische Gesundheit ist in unserer Gesellschaft immer noch stigmatisiert, vor allem unter Männern. Das führt oft dazu, dass Probleme keine Beachtung finden und die dadurch hervorgerufenen Emotionen und Gefühle unterdrückt werden, bis das schlichtweg nicht mehr möglich ist. Wenn dann die Probleme nach außen brechen, ist es noch schwieriger, sie zu lösen.
Jeder Mensch trägt emotionalen Ballast mit sich herum, der Umgang damit ist jedoch das Entscheidende. Probleme und die damit verbundenen Emotionen müssen beachtet werden, um sie überhaupt lösen zu können. Oftmals reicht es, wenn man sich selbst damit auseinandersetzt, doch manchmal braucht man Hilfe von außen. Wichtig ist dabei, in sich selbst hineinzuhören und Belastungen nicht die Überhand gewinnen zu lassen!