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Abnehm-Irrtümer, die Du kennen solltest!

Irrtümer zum Thema Abnehmen halten sich hartnäckig, obwohl sie wissenschaftlich längst widerlegt sind. Denn in der täglichen Informationsflut gehen neue Forschungsergebnisse oft unter.

© Drazen - stock.adobe.com
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Hier die wichtigsten sieben Abnehm-Irrtümer:

 

1. Man muss eine strenge Diät halten und darf sich nichts gönnen.

Völlig falsch! Mangel führt zu Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit. Der Alltag wird schwieriger, wenn Du auf alles verzichten musst, was Dir schmeckt. 

Je mehr Du Dir verbietest, desto mehr wirst Du in schwachen Momenten - und die hat jeder von uns - zuschlagen und jedes Maß verlieren.

Finde heraus, worauf Du auf keinen Fall verzichten kannst, zum Beispiel auf Schokolade. Reduziere den Konsum, aber streiche sie nicht ganz vom Speiseplan. 

Esse nicht gleich die ganze Tafel, sondern beschränke Dich auf ein paar Stückchen, die Du Dir genüsslich auf der Zunge zergehen lässt. So kannst Du genießen, sparst aber viele Kalorien!

Übrigens hilft gerade das bewusste Genießen beim Abnehmen. Esse langsam und mit Bedacht, schmecke jeden Bissen und mache aus der Nahrungsaufnahme ein Fest. 

Wer schnell isst und alles hinunter schlingt, spürt das Sättigungsgefühl zu spät. Nehme Dir daher immer genügend Zeit zum Essen!

Und setze Dich nicht unter Druck, wenn Du doch etwas mehr gegessen hast als geplant. Das ist weniger schlimm, als sich Vorwürfe zu machen. Tappe nicht unnötig in die Psychofalle!


Bewusstes Genießen hilft beim Abnehmen.v


 

2. Kohlenhydrate machen dick

Das stimmt nicht generell, denn es kommt vor allem auf die Qualität der Kohlenhydrate an: Handelt es sich um einfache oder komplexe Kohlenhydrate? Kartoffeln, Nudeln, Reis und Brot enthalten - vor allem in der Vollkorn Variante - viele Ballaststoffe. 

Diese sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel nicht sprunghaft, sondern nur langsam ansteigt. Hunger haben wir immer dann, wenn der Blutzuckerspiegel unter einen bestimmten Wert sinkt.

Beim Verzehr von einfachen Kohlenhydraten steigt der Blutzuckerspiegel sehr schnell an und man muss bald wieder mit Heißhungerattacken rechnen. Deshalb sollte man grundsätzlich Vollkornprodukte bevorzugen und diese fest in den Speiseplan integrieren. 

Sie sättigen nicht nur länger und besser, sondern sorgen mit ihren Ballaststoffen auch für eine bessere und normale Verdauung. Und eine ausgeglichene Verdauung ist bekanntlich ein ganz wichtiger Faktor für die Gesundheit, auch für die psychische!


Die Art der Kohlenhydrate, welche man zu sich nimmt, ist entscheidend, nicht allein die Menge.


 

3. Viel Obst macht schlank

Leider ein Irrtum. Natürlich ist Obst gesund und als Nascherei auf jeden Fall den verarbeiteten Lebensmitteln vorzuziehen, allein schon wegen des Gehalts an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen. Aber man nimmt nicht ab, wenn man nur Obst isst. Denn auch die Süße aus Früchten sind Kohlenhydrate, die den Insulinspiegel beeinflussen. Und je höher dieser ist, desto schwerer fällt es dem Körper, seine Fettreserven abzubauen.

Alles in allem zählt nur die Energiebilanz: Wer weniger zu sich nimmt, als er verbraucht, nimmt ab. Dabei geht es nicht um Selbstkasteiung, sondern darum, die Ernährungsgewohnheiten so zu ändern, dass eine Portion süßes Obst oder ein Schokoriegel nicht mehr so ins Gewicht fallen. 

Greife lieber zu Gemüse als zu Obst, denn auch Gemüse enthält viele wichtige Inhaltsstoffe, aber deutlich weniger Kohlenhydrate.


Bevorzuge Vollkornprodukte mit komplexen Kohlenhydraten.


 

4. Light- und zuckerfreie Produkte helfen beim Abnehmen

Auch dies ist ein weit verbreiteter Irrtum. Nur weil etwas weniger Kalorien hat, darf man es nicht einfach in sich hineinstopfen. Leider erliegen viele dieser Versuchung und essen dann einfach mehr, weil es ja ein Light-Produkt ist. Oder sie ersetzen ein Lebensmittel durch ein Light-Produkt und denken, dass sie dann mehr von den normalen Lebensmitteln essen können. Auch das ist ein Trugschluss.

Außerdem ist hier leider mit Etikettenschwindel zu rechnen, die Verbraucherzentralen weisen seit Jahren darauf hin: Light ist nicht gleich gesund oder kalorienarm. Fett ist ein wichtiger Geschmacksträger. Wird es aus einem Lebensmittel entfernt, muss entweder mit künstlichen Aromastoffen oder mit Zucker nachgeholfen werden.

So entpuppt sich ein vermeintlich leichtes Produkt oft als wahre Kalorienfalle. Im Zweifelsfall einfach auf der Rückseite der Verpackung nachschauen, wie viele Kalorien das Produkt tatsächlich hat.


Zuckerersatz allein ist kein zuverlässiges Versprechen für weniger Kalorien.


 

5. Wenig oder gar nichts zu essen macht am schnellsten schlank!

Richtig ist: Wer wenig oder gar nichts isst, wird am schnellsten krank! Und schon gar nicht schlank, denn früher oder später stellt sich unweigerlich Heißhunger ein, der dann zu regelrechten Fressattacken führen kann.

Physiologisch ist es zudem so, dass sich der Körper bei einer starken Reduktion der Kalorienzufuhr auf eine Notzeit einstellt und auf den sogenannten Hungerstoffwechsel umschaltet: Er fährt den Stoffwechsel herunter, senkt die Körpertemperatur, reduziert die Organ- und Hirnaktivität - alles mit dem Ziel, Energie zu sparen, um länger überleben zu können.

Diese Reaktion ist seit Jahrmillionen genetisch verankert und lässt sich nicht einfach überlisten, wie manche Diäten oder Pharmahersteller glauben machen wollen. 

Da im Zuge des Hungerstoffwechsels auch die Muskulatur abgebaut wird, sinkt der Stoffwechsel kontinuierlich. Auch das Immunsystem kann durch strenge Diäten nachhaltig geschädigt werden, so dass schon aus diesem Grund dringend davon abzuraten ist, die Energiezufuhr stark einzuschränken, nur um schnell abzunehmen.


Beim Schwitzen verliert der Körper Wasser und kein Fett.


 

6. Viel Schwitzen beim Sport oder in der Sauna macht schlank

Leider nicht - und das ist eigentlich ganz logisch: Beim Schwitzen verliert der Körper Wasser. Und Wasser ist kein Fett. Vielleicht sieht man nach einer schweißtreibenden Sporteinheit kurzfristig schlanker oder straffer aus und fühlt sich auch so.

Manche Menschen lagern viel Wasser ein und können sehen, wie der Umfang, zum Beispiel an den Waden, abnimmt, wenn diese Wassereinlagerungen abgebaut werden. 

Aber nur weil man viel schwitzt, heißt das noch lange nicht, dass der Körper Fett verbrennt. In erster Linie greift er bei körperlicher Anstrengung ohnehin auf Zucker zurück, um schnell Energie zu gewinnen.

 

7. Wer abends noch isst, nimmt zu

Oft heißt es, man solle nach 19 Uhr nichts mehr essen oder die letzte Mahlzeit vier Stunden vor dem Schlafengehen zu sich nehmen. Dann würde man abnehmen, sozusagen im Schlaf schlank werden. 

Das ist falsch, denn letztlich kommt es nicht darauf an, wann man Kalorien zu sich nimmt, sondern wie viele Kalorien man über 24 Stunden verteilt zu sich nimmt. Ist die Energiebilanz negativ, verbrauchst Du also mehr Kalorien, als Du aufnimmst, dann nimmst Du ab. Ist Deine Energiebilanz hingegen positiv, nimmst Du zwangsläufig zu.

Tatsächlich ist es sinnvoll, vor dem Schlafengehen keine oder nur wenige Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, damit der Körper über Nacht von seinen Fettreserven zehrt, also Fett abbaut. Stattdessen sollte man abends eiweiß- und gemüsereiche Kost zu sich nehmen - und dabei auf die Gesamtkalorien achten.

 

 


Bildquellen:

Textbild 1: Bit24 - stock.adobe.com

Textbild 2: Adragan - stock.adobe.com