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Machen Sie etwa Bodybuilding?

Kaffee ist nicht die Bohne ungesund. Dachte man vor einigen Jahren noch, dass regelmäßiger Kaffeekonsum gesundheitsschädlich sei, weiß man es heute besser: zahlreiche Studien beweisen, dass genau das Gegenteil der Fall ist.

© nikolas_jkd - stock.adobe.com
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noch nicht gestellt haben, dann sollten Sie vielleicht mal darüber nachdenken. Hier erfahren Sie eine Menge über Bodybuilding, vielleicht aber auch einiges über sich selbst.

 

Wie die Allgemeinheit Bodybuilding sieht
Bodybuilding ist inzwischen beinahe jeder Person, egal ob groß ob klein, alt oder jung ein Begriff. Für die meisten Menschen sind Bodybuilderinnen und Bodybuilder einfach nur überdimensional mit Muskeln bepackte Männer und Frauen. Bodybuilding wird selbst im Wissensportal Wikipedia als Form von Körpermodifikation beschrieben, bei der die klare Zielsetzung auf ein starkes Muskelwachstum gelegt ist.

Das starke Muskelwachstum ist es auch, das den Bodybuildern selbst im Bereich Breiten- und Freizeitsport das Leben nicht immer einfach macht. Da man ihnen den Sport so sehr ansieht und sie eben nicht der optischen Norm entsprechen, glauben viele fast zwangsläufig, dass Bodybuilder Dopingmittel oder Anabolika einsetzen. Tatsächlich ist es so, dass es gerade die kleine Randsportart Bodybuilding ist, die in den Medien mit dem Thema Doping immer als erstes in Verbindung gebracht wird. Mithalten kann hier derzeit nur der Radsport.

Richtig extrem geht es im Profi-Bodybuilding zu, wo man inzwischen nicht mehr nur gut gebaute  muskulöse Menschen auf der Bühne sieht, sondern wahre „Muskelmonster“ zu Gesicht bekommt, deren Ausmaß für viele nicht mehr verständlich ist. Der Körperfettgehalt ist auf ein schier unnormales Minimum reduziert.

Athletinnen und Athleten sehen am Tag X zwar äusserst muskulös aus, sind jedoch stark dehydriert und können sich teilweise aufgrund der vorangegangenen monatelangen Diät kaum auf den Beinen halten. Im Frauen-Profi-Bodybuilding werden optische Veränderungen durch den Einsatz bestimmter muskelanaboler Substanzen nochmals verstärkt, da sich hier teilweise nicht nur der Körper, sondern (äußerlich erkennbar) auch die Gesichtszüge verändern.

 


Egal, ob Optik, Stoffwechsel oder Gesundheit – richtig verstandenes Bodybuilding hat für jede Zielsetzung etwas zu bieten.


 

Auch in Fitness-Clubs sind es oftmals die sogenannten Bodybuilder, die eher für schlechte Laune bei  den „normalen“ Mitgliedern sorgen. Bodybuilder stöhnen herum, laufen angeberisch mit Muscle-Shirts durch die Gegend und sind am Spiegel immer an vorderster Front, um sich selbst zu begutachten. Sieht man dem einen oder anderen dieser „Bodybuilder“ zu, könnte man ihm oder ihr tatsächlich Selbstverliebtheit unterstellen.

Schlechte Aufklärung, Vorurteile und oberflächliche Sichtweisen, ein gewisser Extremismus, der sich im Bodybuilding voll über die Optik niederschlägt, aber auch die „schwarzen Schafe“ – die es auch in vielen anderen Sportarten gibt - sorgen dafür, dass das Bodybuilding bis zum heutigen Tage mit einem eher negativen Image behaftet ist.

 

Der Grundgedanke des Bodybuildings
Sieht man sich den Begriff „Bodybuilding“ einmal genauer an, besteht dieser aus den beiden Komponenten Body (Körper) und Building (aufbauen). Der Begriff beinhaltet also nicht, dass es darum geht, ein Maximum an Muskelmasse anzustreben. Es geht lediglich darum, seinen Körper aufzubauen. Vielleicht hätte sich der Pionier dieser Sportart, der Deutsche Eugen Sandow Ende des 19. Jahrhunderts einen Gefallen getan, indem er statt Body“building“ den Begriff Body“forming“ gewählt hätte. Body-Forming klingt etwas neutraler, trifft jedoch eher die eigentliche Bedeutung. Deutlich wird dies auch, wenn man sich die ersten offiziellen Fotos von Bodybuilding-Meisterschaften ansieht. Die Teilnehmer waren allesamt nicht im Übermaß muskulös, vielmehr zählten Werte wie Symmetrie und Ästhetik. Der einstig erfolgreichste Bodybuilder der Welt, Arnold Schwarzenegger, würde mit seiner damaligen Form als Mr. Universum heute keinen Blumentopf mehr gewinnen.

Im Profisport haben sich die Zielsetzungen seit damals verändert und werden so natürlich auch nach außen getragen. Die Grundidee des Bodybuildings ist jedoch geblieben.

 

Sind Sie vielleicht auch Bodybuilder?
Wer Bodybuilding betreibt, ist der Grundidee zufolge bestrebt, mit Hilfe von Muskeltraining ein bestimmtes körperliches Idealbild seiner selbst zu erschaffen. Für die meisten Männer bedeutet dieses Idealbild breite Schultern, eine schmale Taille sowie starke Arme, einen knackigen Po und kräftige Oberschenkel. Für die meisten Frauen bedeutet ihr „Idealbild“ eine makellose Figur mit wenig Körperfett, schlanken Oberschenkeln, straffer Haut, einem festen Po, aber trotzdem mit weiblichen Kurven.

Um dies zu erreichen, besuchen beide Geschlechter Fitnessclubs, weil hier die für die Ausführung des notwendigen Trainings benötigten Einrichtungen und Geräte, vor allem aber qualifizierte Trainer, bereit stehen. Im Prinzip betreiben sehr viele Menschen in Wahrheit ein Bodybuilding-Training. Sie setzen gezieltes Krafttraining ein, um ihre Muskulatur aufzubauen und ihren Körper so zu formen, dass er ihnen (und anderen) gefällt.

Eine solche Sichtweise führt weg von der manchmal abstrakten Vorstellung eines dopenden Muskelbergs, hin zu einer sinnvollen Sportart, die dafür sorgen kann, dass wir uns in unserer Haut wohl fühlen und mit uns zufrieden sind.

 

Bodybuilding – der Massensport
Mit dieser nicht neu kreierten, sondern eigentlich ursprünglichen Definition des Begriffs Bodybuilding könnte die Sichtweise vieler Menschen grundlegend verändert werden. Fernab von Dopingskandalen handelt es sich bei Bodybuilding um eine hervorragende Sportart, um sich „in Form“ zu halten. Mit „In Form“ kann nun die äußere Form gemeint sein, es gibt aber auch eine metabolische und eine gesundheitliche Seite. Alle 3 Arten werden durch typisches Bodybuilding entscheidend beeinflusst.

 

Optisch „in Form“ kommen
Muskeltraining führt bei Mann und Frau zu einem knackigen ansprechenden Erscheinungsbild. Es steigert das Selbstbewusstsein und verändert somit die ganze Art, wie man als Mensch auftritt. Jedem ist es dabei zudem selbst überlassen, wie ausgeprägt er eine Veränderung herbeiführen möchte. Selbst aus evolutionärer Sicht ist es vorbestimmt, dass Frauen sich eher zu gut gebauten Männern hingezogen fühlen, die in der Lage sind, Sie zu „beschützen“. Wenn das nicht alleine schon ein Grund ist, der alle Männer zum Bodybuilding animieren sollte…

 

Metabolisch „in Form“ kommen
Optisch „in Form“ zu sein hat natürlich auch stark mit metabolischen Gegebenheiten zu tun, die sich mit dem Muskeltraining verändern. Bei Muskeln handelt es sich um aktive Gewebsmasse. Diese verbraucht neben Sauerstoff auch fortwährend eine Menge Energie – ganz im Gegensatz zum Körperfett - und erhöht so den Grundumsatz. Besonders für das weibliche Geschlecht ist es an dieser Stelle ganz  wichtig zu wissen, dass es mit richtig ausgeführtem Krafttraining nicht notwendig, nein sogar kontraproduktiv ist, Crash-Diäten durchzuführen, um so auszusehen wie man möchte.

Der größte Nachteil einer jeden Diät ist nämlich der Verlust an Muskelmasse. Diesen gilt es durch richtige Ernährung einerseits, besonders aber durch regelmäßiges Muskeltraining  aufzuhalten:

  • Muskelverlust ist die Hauptursache für den Jo-Jo-Effekt einer jeden Crash-Diät!
  • Krafttraining hat einen wesentlich höheren Nachverbrenneffekt als stundenlanges Cardiotraining.
  • Frauen sollten sich endlich von der Befürchtung verabschieden, durch Krafttraining „mann-ähnliche“ Muskeln aufzubauen, da ihre körperliche und hormonelle Anlage dies gar nicht erlaubt.

 

Gesundheitlich „in Form“ kommen
Ob man es glauben will oder nicht: Bodybuilding ist richtig ausgeführt gesund! Bewegungsmangel zählt zu den Hauptursachen für die Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie Adipositas oder Diabetes. Präventiv und inzwischen auch therapeutisch gewinnt hier das Bodybuilding, welches den Aufbau von Muskulatur fördert, immer mehr an Bedeutung. Während man Betroffenen bis vor einiger Zeit lediglich zu aerobem Training geraten hat, zeigen immer mehr Studien deutliche Verbesserungen auch im Rahmen von Krafttraining. Die besten Erfolge werden aus heutiger Sicht durch kombiniertes Kraft- und Cardiotraining erzielt. Besonders anaerobe Belastungen fördern eine Sensibilisierung von Insulinrezeptoren. Durch den oben erwähnten Effekt auf den Stoffwechsel und das Training selbst erhöht sich zudem der Kalorienverbrauch und Körperfett kann so schneller abgebaut werden.

Ein weiteres wichtiges Thema tritt erst mit dem Alter auf – die sog. Sarkopenie! Darunter versteht man einen altersbedingten Muskelschwund, der schon mit 50 Jahren beginnen und zu 1-3% weniger Muskelmasse pro Jahr führen kann. Durch regelmäßiges Fitnesstraining kann diese negative Entwicklung entscheidend beeinflusst werden. Ältere Menschen büßen durch den Verlust an Muskulatur oftmals ein großes Stück Selbständigkeit und damit Lebensqualität ein. Regelmäßiges Fitnesstraining stärkt und erhält nicht nur die Muskeln, sondern sorgt zudem für ein starkes stabiles passives Bewegungssystem.

 

Die Ernährung beim Bodybuilding
Letztlich stellen sich durch Training nur etwa 30% des Erfolgs eines Bodybuilders ein. 70% des Erfolgs kann mit den richtigen Ernährungsmaßnahmen erzielt werden und gerade hier ist Bodybuilding als kleine Randsportart anderen Sportarten um Längen voraus! Durch die im Profisport vorgegebenen extremen körperlichen Ausprägungen sind Bodybuilder regelrecht gezwungen, sich haarfein mit dem eigenen Körper und besonders auch mit dem Thema Ernährung auseinanderzusetzen.

Muskeln wachsen nur, wenn auch genügend Nähr- und Baustoffe zur Verfügung stehen. Genügend und richtige Nährstoffe sind aber auch für alle anderen Menschen die Basis des Daseins, die neben Bewegung entscheidend am Erhalt der Gesundheit beteiligt sind.
Das Wissen und die daraus entwickelten Ernährungsmaßnahmen wie sie im Bodybuilding praktiziert werden, bieten Vorteile für jedermann. Bodybuilder machen in dieser Hinsicht vieles richtig, Sie ernähren sich proteinreich, kohlenhydratarm, fettmoderat. Sie meiden Fertigprodukte und verarbeitete Lebensmittel und sorgen täglich für ausreichend Flüssigkeit. Auf diese Art und Weise kann Bodybuilding-Ernährung zu einem strafferen Bindegewebe verhelfen, für einen knackigen Po oder den von vielen Männern angestrebten Sixpack sorgen.

Sich von Bodybuildern Tipps und Tricks in Sachen Ernährung zu beschaffen, kann also für jedermann eine Bereicherung darstellen.

 

Resümee
Bodybuilding ist ein Sport, dessen Ruf teilweise mit Vorsatz, teilweise unabsichtlich, sicher aber größtenteils zu Unrecht stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Und das, obwohl in Wahrheit so viele Menschen diesen Sport betreiben. Man sollte daher nicht nur die Fehlentwicklungen im Bodybuilding sehen, sondern vor allem die vielen positiven Seiten!