Egal, wie man es nun nennen mag, ob ausreichende Bewegung, körperliche Aktivität, aktiver Lebensstil, Sport, Training, sie haben alle eines gemeinsam, dass sie vielen Krankheiten vorbeugen bzw. wenn es dazu gekommen ist, diese lindern oder zur Heilung beitragen können.
Dazu zählen Herz-Kreislauferkrankungen genauso wie Fettstoffwechselstörungen, Diabetes Typ 2, Übergewicht, orthopädische Beschwerden, aber auch neurologische, psychische und Immunerkrankungen.
Training fördert ein widerstandsfähiges Immunsystem
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass durch regelmäßiges Training unser Immunsystem widerstandsfähiger wird. Dies kommt dadurch zustande, dass beim Sporttreiben der Körper vermehrt Adrenalin ausschüttet. Adrenalin ist ein Hormon, das die Energiereserven mobilisiert und die Leistungsbereitschaft steigert. Adrenalin aktiviert jedoch auch die spezifische Abwehr, indem sich weiße Blutkörperchen wie B-Lymphozyten und T-Lymphozyten schneller vermehren und aktiver werden. B-Lymphozyten sind wiederum für die Produktion von Antikörpern verantwortlich. Zudem steigt durch körperliche Belastung die Zahl der natürlichen Killerzellen deutlich an.
Antikörper docken direkt an Viren an, um diese unschädlich zu machen. T-Killerzellen dagegen erkennen virale Eiweiß-Fragmente auf infizierten Zellen und töten diese ab, um die Virusproduktion zu stoppen. Durch ein gestärktes Immunsystem sind wir somit besser vor Viren, aber auch vor Bakterien, Pilzerkrankungen und anderen Krankheitserregern geschützt.
Bewegung ist besonders wichtig zu Zeiten von Corona
Laut einer internationalen Studie unter Leitung der Goethe-Universität Frankfurt waren 40 Prozent der Bevölkerung während des ersten Lockdowns weniger aktiv als davor. Das ist besonders fatal im Hinblick dessen, dass eine Studie aus den USA zu dem Ergebnis kommt, dass Training bzw. körperliche Aktivität bei COVID-19 hilft.
Training aktiviert die Produktion von Antikörpern.
Die US-Wissenschaftler haben herausgefunden, dass konstant inaktive Patienten ein 2,26-mal höheres Risiko für eine Hospitalisierung im Vergleich zu regelmäßig aktiven Patienten hatten. Auch eine Behandlung auf der Intensivstation war bei den Inaktiven 1,73-mal wahrscheinlicher als bei regelmäßig Aktiven. Das Sterberisiko war bei inaktiven Patienten sogar um 2,49% signifikant höher im Verhältnis zu 0,4% bei konstant aktiven Patienten.
Wie viel Training sollte es sein?
Durch eine Studie, die den Aktivitätslevel mit der Anzahl der Krankheitstage verglich, wurde festgestellt, dass sich ein intensives Training, bei dem der Körper ordentlich ins Schwitzen kommt, sich positiv auf die Gesundheit auswirken kann. Die wenigsten Fehltage wiesen die Studienteilnehmer auf, die dreimal in der Woche intensiv trainiert haben. Die meisten Fehltage hatten die Teilnehmer, die nie intensiven Sport betrieben hatten.
Durch ein widerstandsfähiges Immunsystem sind wir besser vor Viren geschützt.
Der positive Effekt des Trainings drehte sich jedoch ins Gegenteil, wenn deutlich über die drei Trainingstage in der Woche hinaus intensiv trainiert wurde. Ein zu viel an Sport kann sich somit auch kontraproduktiv auf das Immunsystem auswirken, da sich der positive Stress des Trainings in negativen Stress umwandelt bis hin zu völliger Erschöpfung. Wie auch sonst im Leben, kommt es offensichtlich auch beim Training auf die Dosis an.
Beim Training im Fitnessstudio kannst Du dabei nichts falsch machen. Lass Dich von Deinem qualifizierten Trainer bzw. Deiner qualifizierten Trainerin dazu individuell beraten. Hinzu kommt die gute Ausstattung mit vielen Trainingsgeräten und Klein-Equipment für ein Ganzkörpertraining. Zudem erhöht das Training im Studio die Disziplin und Motivation, die ein Training zu Hause bzw. alleine häufig erschweren.
Wie wirkt sich völlige Inaktivität aus?
Auch die Auswirkungen völliger Inaktivität auf unsere Gesundheit war Thema einer Untersuchung und zwar durch Forscher der NASA. Obwohl sich die Teilnehmer dieser Studie kaum körperlich betätigten, fühlten sie sich so erschöpft, wie bei einem grippalen Infekt.
Dieser Zustand war dadurch begründet, dass bei den Probanden erhöhte Entzündungsmarker festgestellt wurden. Die Forscher der NASA führten dies auf die mangelnde Bewegung zurück und kamen zu dem Ergebnis, dass wir Menschen ohne Bewegung nicht gesund sein können bzw. werden.
Wann sollte nicht trainiert werden?
Ist das Immunsystem, z.B. durch einen grippalen Infekt, bereits geschwächt, ist eine Trainingspause angesagt, um es nicht zusätzlich zu belasten. In dieser Phase benötigt unser Körper Ruhe. Weiter zu trainieren wäre hier der falsche Ehrgeiz.
Nach der Gesundung sollte man es ruhig angehen lassen und das Training langsam steigern.
Fazit
Training ist wichtig für die physische und psychische Gesunderhaltung bzw. zur Linderung bis hin zur Heilung von Krankheiten. Körperliche Aktivität hat damit einen entscheidenden Einfluss auf eine bessere Lebensqualität.