Wenn es um das Thema Gesundheit geht, steht das Thema "Immunsystem" an vorderster Front. Ist dieses geschwächt, können uns die harmlosesten Viren und Erreger aus der Bahn werfen und der Körper muss mit zahlreichen Symptomen kämpfen. Ist die Immunabwehr bereits in Mitleidenschaft gezogen, haben Folgeinfektionen bei uns leichtes Spiel.
Leukozyten oder weiße Blutkörperchen - die Polizei unseres Immunsystems
Jeder hat schon davon gehört, dass es in unserem Körper rote und weiße Blutkörperchen gibt. Aber wie war das gleich nochmal? Während die roten Blutkörperchen den Sauerstofftransport im Blut für Organe und Gewebe gewährleisten, haben die weißen Blutkörperchen eine andere wichtige Aufgabe: Ordnung im Immunsystem halten und sämtliche dem Körper fremde Mikroorganismen als Gefahr zu erkennen und ihnen den Garaus zu machen. Bei einem gesunden Menschen machen sie lediglich 1 Prozent aller Blutzellen aus. Kommt es zu einer Gefährdung, kann die Zahl der weißen Blutkörperchen rasant ansteigen. Die Bildung von Antikörpern (speziellen Eiweißen) oder das Einschleusen von Schadstoffen in Zellen, die danach unschädlich gemacht werden, gehören zu den bekanntesten Funktionen der weißen Blutkörperchen.
Was passiert mit unserem Immunsystem, wenn eine Infektion entsteht?
Gelangen Krankheitserreger in unseren Organismus - seien es Bakterien, Pilze, Parasiten oder eben Viren - ist deren Ziel die anschließende Vermehrung bzw. Verbreitung. Unser Immunsystem ist jetzt völlig in Alarmbereitschaft, fährt die Produktion der weißen Blutkörperchen hoch und es wird alles dagegen unternommen, dass sich die Infektion im Körper weiter ausbreitet. Viren sind an sich keine Lebewesen, da sie selbst keine Zellen oder einen Zellkern besitzen. Sie enthalten lediglich in sich das Programm zur Vermehrung und Ausbreitung und benötigen dafür Wirtszellen. Die Immunantwort bei Wirbeltieren resultiert in der Bildung von Antikörpern, die mit sogenannten "Antigenen" das Virus binden und damit unschädlich machen können. Diese Aufgabe übernehmen sogenannte T-Zellen (Auch T-Killerzellen oder T-Lymphozyten genannt) - das sind weiße Blutkörperchen, die über die Blutbahn unser Lymphsystem, Gewebe und Organe patrouillieren und infizierte Körperzellen eliminieren.
Was passiert, wenn nun die T-Zellen befallen werden? Wie ist es im Speziellen bei Corona?
Bei HIV (AIDS-Virus) beispielsweise werden die T-Zellen befallen. Da diese aber für die Immunabwehr bei einer Virus-Infektion zuständig sind, beißt sich hier die Katze in den Schwanz. Die T-Zellen eliminieren sich nun nämlich gegenseitig. Wenn dann im Körper zu wenige T-Zellen aufgrund des Befalls vorhanden sind, haben Folgeinfektionen mit anderen Viren leichtes Spiel. Beim Coronavirus (COVID-19) ist es so, dass dem Virus über spezielle Andockstellen - dem sogenannten Spike-Protein - über ein Enzym die Aufnahme in unsere Zellen gelingt. Auch ein Eindringen in T-Zellen wurde nachgewiesen. Da die meisten Zellen, die das vorhin benannte Enzym bilden, sich in unserer Lunge befinden, kommt es aufgrund einer Corona-Infektion im schlimmsten Fall zu Lungenkrankheiten. Die große Oberfläche der Lungen könnte mit ein Grund für die besondere Anfälligkeit sein.
Generelle Empfehlungen
Eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung (auch an der frischen Luft) sind nach wie vor die besten Ratgeber, wenn es um ein solides, starkes Immunsystem geht. Wenn Sie aus der Coronakrise etwas lernen möchten, lenken Sie Ihren Fokus auf Ihre Gesundheit und Ihr Immunsystem. So können Sie zukünftigen Infektionen präventiv zuvorkommen - und darauf kommt es letztendlich an.