Die Corona-Situation ist weiterhin angespannt
Als Anfang des Jahres die ersten Maßnahmen beschlossen worden, war vor allem die Unsicherheit vieler Menschen präsent. Kein Wunder - denn eine neue Pandemie ist für uns alle eine völlig neue Situation.
Die Politik musste schnell reagieren, so dass viele Entscheidungen in kurzer Zeit getroffen wurden, die weitreichende Folgen mit sich brachten. So mussten die meisten Geschäfte schließen, darunter auch Fitnessstudios, Theater oder Museen. Einrichtungen, die für viele eine Existenzgrundlage sind.
Wir durften von einem auf den anderen Tag nicht mehr dorthin gehen, wo wir wollten. Auch persönliche Kontakte mussten stark reduziert werden und unsere Selbstbestimmung wurde eingeschränkt. Ein neues Phänomen, mit dem wir erstmal umgehen lernen mussten. Eine Prüfung für die Gemeinschaft, aber auch für jedes Individuum.

Vor allem konnte uns niemand sagen, wie lange die Situation anhalten würde, wie schwierig sie wird und ob noch weitere Maßnahmen getroffen werden mussten. Da die Situation eine neue war, gab es auch keine Experten, die Aussagen darüber treffen konnten, wie intensiv uns Corona trifft. Dies führt zu Verunsicherung - und die ist für Menschen anstrengend. Vor allem, wenn in den Medien unterschiedliche Meinungen kursieren. So verharmlosten selbsternannte Experten die Corona-Pandemie und meinten, dass alles ja nicht so schlimm sei und schon wieder von alleine vorbeigehen würde.
Doch wir haben auch viel Neues gelernt: Wir schätzen die Kontakte und unsere Gesundheit umso mehr. Wir sind kreativ geworden, haben uns neue Hobbies gesucht, nutzen das Internet vermehrt und haben dadurch auch neue Formen von Kommunikation kennengelernt. Trotz der erzwungenen Trennung sind wir doch ein Stück mehr zusammengewachsen und haben neue Stärken entdeckt.
Das Problem: Wir haben gehofft, dass die Situation bald enden würde und wir unseren normalen Alltag in wenigen Monaten wieder normal bestreiten können. Nachdem der erste Lockdown aufgehoben wurde, näherten wir uns wieder den ursprünglichen Gegebenheiten und gewöhnten uns langsam daran. Die Zeit während Corona war anstrengend und viele Menschen sehnten sich nach Normalität und Erholung. Die meisten wurden “Corona-müde”.
Doch leider stiegen die Zahlen wieder, sogar höher als im Frühjahr. Ganz schnell wurde klar, dass der gewohnte Alltag in weiter Ferne liegt. Leider sind die meisten Menschen aber immer noch müde und erschöpft von der ersten Welle. In kurzer Zeit ist sehr viel passiert, was wir erst einmal verarbeiten müssen.
Auch diesmal ist nicht klar, welche Maßnahmen die besten sind und welche für wie lange getroffen werden. Auf politischer Ebene herrscht viel Diskussion und Redebedarf. Ein Lichtblick sind die neuen Impfstoffe, aber es wird noch lange dauern, bis diese bei allen Bevölkerungsschichten ankommen. Die Situation um Corona bleibt also weiterhin angespannt.
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Herausforderung Herbst und Winter
Die zweite Corona-Welle stellt für viele eine besondere Herausforderung dar. So wird auch unser Wohlergehen und Verhalten von den Jahreszeiten bestimmt. Die Tage sind kurz, die Natur ist kahl und die Temperaturen sind winterlich. Während wir im Sommer besonders aktiv und wach sind, ziehen wir uns im Herbst und Winter vermehrt zurück und sind nachdenklicher. Wir bewegen uns weniger und ernähren uns oftmals ungesünder. Unsere Aktivitäten finden erzwungernermaßen mehr drinnen statt.
Dies führt bei manchen Menschen zur sogenannten “Winterdepression”, die bis zum März anhalten kann. Auch, wenn viele nicht depressiv werden, fühlen sie sich dennoch schlapper und weniger wohl.
In Verbindung mit den derzeitigen Corona-Maßnahmen können uns diese Herausforderungen besonders treffen. So konnten im Sommer noch einige Kontakte draußen gehalten werden, in der kalten Jahreszeit ist dies jedoch selten möglich. Zudem sind Herbst und Winter typische Erkältungszeiten, so dass wir besonders vorsichtig sein müssen und auch drinnen in unseren Aktivitäten eingeschränkt sind.
Viele hoffen auf ein Weihnachtsfest mit der ganzen Familie und einen schönen Jahresabschluss an Silvester. Ob dies jedoch überhaupt möglich sein wird, ist noch immer ungewiss.
Wir sehen also, dass die Erschöpfung und Verunsicherung aus der ersten Welle in Kombination mit den Herausforderungen der zweiten Welle sehr herausfordernd für unsere Psyche sind.

Tipps für mehr Wohlbefinden
Die Frage ist: Was können wir tun, damit es uns über Winter gut geht? Wir haben die besten Tipps zusammengestelt:
Selbstfürsorge: Auch wenn wir im Winter gerne dazu neigen, uns zurückzuziehen, sollten wir diesmal darauf achten, besonders auf unsere Bedürfnisse zu hören und uns etwas Gutes zu tun. Daher sollten wir uns regelmäßig fragen: Was brauche ich gerade? Was wünsche ich mir?
Auf die Gesundheit achten: Es ist bekannt, dass Psyche und Körper stark miteinander verknüpft sind. Daher sollten wir auch während des Lockdowns achten, uns ausreichend zu bewegen, zuhause zu trainieren und uns gesund zu ernähren. Man kann auch mal ganz neue leckere Rezepte ausprobieren oder neue Fitnessübungen entdecken.
Soziale Kontakte halten: Da wir andere nun weniger persönlich sehen können, ist es umso wichtiger mit Hilfe von Telefonaten, Social Media oder Videochats in Kontakt zu bleiben. Inzwischen gibt es genug Online-Spiele, die mit den Freunden von überall aus über das Internet gespielt werden können.
Aktiv entspannen: Corona und seine Folgen können ganz schön stressig sein. Umso wichtiger ist es, auf aktive Entspannung zu achten. Daher sollten Pausen fest geplant und eingehalten werden. Nachweislich beim Entspannen helfen auch Yoga- oder Pilatesübungen.
Positive Aktivitäten: Ein hohes Aktivitätslevel führt nachweislich zu einem höheren Wohlbefinden. Das gilt besonder für Aktivitäten, die wir persönlich gerne mögen. Daher ist es wichtig, jetzt in Bewegung zu bleiben oder neue Hobbies auszuprobieren. Ein langer Spaziergang, ein neues Buch lesen oder einfach schöne Musik hören - das kann schon viel bewirken.
Vermehrt auf Unterstützung setzen: Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass wir zusammen stärker sind. Es ist auch weiterhin wichtig, anderen oder besonders gefährdeten Personen Hilfe anzubieten. Doch wir sollten uns auch selbst nicht davor scheuen, nach Hilfe zu fragen oder sie anzunehmen, wenn wir sie benötigen.